Woran liegt es eigentlich, dass sich die meisten Bewerbungen so devot, sachlich und emotionslos lesen, dass Personaler diese nur noch widerwillig überfliegen. Eine kleine historische Reise in die Entstehungszeit der Bewerbung.

Kaum hat der kleine Preusse* in Ihnen diese Überschrift gelesen, da platzt ihm auch schon der Kragen seiner hochgeschlossenen Uniform. Er läuft blaugrau an. Seine Augen treten hervor. Er schlägt die Hacken seiner Lackstiefel zusammen und brüllt Ihnen spuckend jede Menge gerollte R’s ins Gesicht: „Stillgestanden! Werrr hat Dirrr denn ins Gehirrrn geschissen, Du arrrrmeseliger Bewerberrrrrr?! In Deutschland bewerrrben wir uns strrreng nach Vorrrschrift! Devotes Anschrrreiben in sterrriler Unterrrwürrrfigkeit, mit prrralerischer Auflistung Deiner Heldentaten. Brrrrutales Frrrrontalfoto mit leicht debilem Lächeln. Lebenslauf mit verstümmeltem Satzbau, krrrryptischen Abkürzungen und maximal irrrrrelevanten Hobbyauflistungen. So machen wir das hierrr seit über 100 Jahrrren. Und das hat auch seinen guten Grrrund! Denn der Urvater der heutigen Standardbewerbung war niemand anders, als das Aufnahmeformular des Deutschen Heeres für Bewerrrrrrber um einen Posten als Kanonenfutter. Verrrrstanden?!“. Liebe Bewerberinnen und Bewerber, Sie wollen nicht als Kanonenfutter bei Ihrem nächsten Arbeitgeber enden? Sie wollen sich weniger uniform und dafür einzigartiger präsentieren? Dann empfehle ich Ihnen, auch Ihre Bewerbung einmalig zu texten und zu gestalten. Denn Bewerben darf begeistern. Heutzutage. Weniger preussischen Drill und mehr guten Ideen für Ihre Trrrraumjob-Bewerbung. Herzlichst grüßt Sie Borrrrrrris Koch

* Natürlich gilt das genauso auch für die kleine Preussin in Ihnen.